Eine Neubewertung und Überprüfung aller bisherigen Planungen zum Klinikneubau in Lohr und einer bisher völlig abstrusen Nachnutzungskonzeption für den Standort Marktheidenfeld fordern die AfD-Kreisräte Kurt Schreck und Stefan Cartsburg. Hierzu wird die AfD entsprechende Anträge sowohl für den Werkausschuss des Klinikums als auch für den Kreistag stellen.

Die Kostensituation läuft vermutlich völlig „aus dem Ruder“. Von ehedem veranschlagten etwa 140 Mio € sind schon jetzt ca. 156 Mio € im Gespräch. Mit weiteren Verteuerungen zu Lasten des Landkreises und damit der Steuerzahler ist zu rechnen. Bereits jetzt ist Main-Spessart der am höchsten verschuldete Landkreis in Unterfranken. In der Rangliste von 71 bayerischen Kreisen hat der Landkreis Main-Spessart  den Spitzenplatz 5 in der Verschuldung inne. Selbst die Landrätin Sabine Sitter spricht von großen Mühen, überhaupt noch einen Haushalt in Zukunft vorlegen zu können, der von der Rechtsaufsicht der Regierung von Unterfranken genehmigt wird.

Auch die ursprünglich vorgesehene Zeitplanung für eine mögliche Fertigstellung des Klinikums Main-Spessart gerät zunehmend ins Wanken, selbst der Chefplaner hat bereits „vorsichtige Zweifel“ angemeldet. Realistisch betrachtet bewertet AfD-Sprecher Kurt Schreck dies als Inbetriebnahme des Klinikneubaus erst im Jahre 2026. Bis dahin werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die sog. „Patientenströme“ immer weiter in andere Krankenhäuser orientieren, mit dann womöglich zusätzlichen Problemen für die Auslastung der eigenen Einrichtungen. Die erstellte „Hochglanzbroschüre Masterplan 2025“ zum Klinikneubau kann dann „eingestampft“ werden, so Schreck weiter.

Die Bürger im Landkreis wollen endlich Klarheit haben, wie es mit dem Gesundheitswesen und der medizinischen Versorgung weitergeht. Von Ungewissheit und mittlerweile jahrelangen teils verständnisloser Debatten im Werkausschuss und Kreistag hat ein großer Teil der Bevölkerung genug. Die Kreisräte Kurt Schreck und Stefan Cartsburg fordern insbesondere eine konkrete Überprüfung und Neubewertung des Beschlusses vom Werkausschuss vom 28.Juli 2018 hinsichtlich der Nachnutzungspläne für den Standort Marktheidenfeld. Über diesen gibt es

offenbar sogar unter Kreisräten unterschiedliche Auslegungen. In diesem Zusammenhang stellte AfD-Sprecher Schreck fest, dass der beste „Masterplan“ die sofortige Widerherstellung und Reaktivierung des Krankenhauses Marktheidenfeld ist. Schon in der letzten Sitzung des Kreistages am 26.02.21 wurden hierzu Vorschläge unterbreitet, wie beispielsweise wieder OP`s durchzuführen, Röntgen- und Laborbetrieb wieder aufzunehmen und insbesondere die aufgelöste Notaufnahme einzurichten sind. Beide AfD-Kreisräte halten es für absurd, gerade in einer Zeit der Pandemie ein Krankenhaus schließen zu wollen.

Schreck fordert die Landrätin Sabine Sitter mit allem Nachdruck auf, ihrer Verantwortung für die Menschen im Landkreis nachzukommen. Das gilt gerade und insbesondere für die gesundheitlichen Aspekte und damit verbunden der medizinischen Versorgung. Das nun mittlerweile „jahrelange Herumgeeiere“ der politisch Verantwortlichen seit dem Kreistagsbeschluss vom 03.12.2015 zu einer vermeintlichen Neuordnung des Krankenhauswesens muss endlich auch den Vorstellungen und Bedürfnissen der Bürger aller Landkreisregionen gerecht werden.